01. September 2018 – Tag 3

Ruhetag in San Sebastian

Wetter: Blauer Himmel und Sonnenschein, gelegentlich ein paar Wolken 

An meinem heutigen ‚Ruhetag’ (sprich: ich bin nicht auf dem Jakobsweg gepilgert sondern in der Stadt rumgelaufen), habe ich länger geschlafen und mir mehr Zeit zum Frühstücken genommen. Frühstücken bedeutet für viele Spanier oft nur ein Kaffee im Stehen, eventuell mit einem süssen Stückchen dazu. Oft reicht es noch gerade für einen flüchtigen Blick in die Zeitung oder auf eine Nachrichtensendung im Fernsehen. 

Ich hatte heute Orangensaft, einen Milchkaffee, und ein grosses Croissant mit Kochschinken und einem Spiegelei. Das war sehr lecker und ich habe beim Essen gesessen :-). 

Ich habe dann etliche Stunden in der Altstadt von San Sebastian verbummelt. Dabei bin ich immer wieder an Bars vorbeigekommen, deren Tresen vollgepackt waren mit interessant aussehenden, offensichtlich salzigen Leckereien. 

Ganz klar, werden jetzt die Spanienkenner sagen, ich habe Tapas gesehen, kleine Appetithäppchen, die in Tapas-Bars zu Wein oder Bier gereicht werden. 

Im Baskenland (also auch hier in San Sebastián) heissen diese Häppchen ‚Pinchos‘, die den Tapas anscheinend nur ähnlich sind. Hauptunterschied ist die Darreichung: Der Name Pincho stammt von dem spanischen Wort für ‚Spiess‘, denn häufig werden Zahnstocher oder kleine Holz- und Kunststoffspieße verwendet, um Pincho-Komponenten zusammenzuhalten. 

Mich haben diese Dinger sehr neugierig gemacht. Ich bin dann rein in eine Pinchos-Bar und habe mir von einem netten, Englisch-sprechendem Kellner beschreiben lassen, wie Aussuchen, Zahlen und Essen von Pinchos funktioniert. Der Barmann hat mein Anliegen verstanden und sich grosse Mühe gegeben, mir alles zu erklären. Der Theorie folgte sofort die Praxis und ich sass dann bald vor einem Teller mit exotischen Leckereien. In der Bar, in der ich gelandet war, war in vielen der Pinchos etwas ‚Fischiges‘ aus dem Meer. Alle waren sehr lecker. 

Die Bar in San Sebastián, in der ich Pinchos probiert habe

Die Hochburg der Pinchos ist übrigens San Sebastián (also hier!). Einige Orte in Nordspanien veranstalten regelmäßig Wettbewerbe, um die besten Pinchos der Region zu wählen.