Von Zarautz nach Deba
Wetter: Schönes Sommerwetter, sonnig und warm
Die heutige Wanderung war laut Wanderführer 22 km lang und sehr anstrengend durch viele, z.T. sehr steile Aufs & Abs. Ich bin ein Teil der Strecke mit Bill aus England gelaufen, der vor seiner Pensionierung Cattle-Farmer war. Er läuft schon immer gern, hat er mir erzählt, und hat während seiner Wanderungen in England immer wieder von den Jakobswegen gehört. Bill hat einen probiert und ist seitdem süchtig danach, sagte er. Der Küstenweg ist sein vierter.
Wir übernachten mit etwa 35 anderen Pilgern in der Pilgerherberge von Deba. Die befindet sich im Bahnhof des Ortes. Der Bahnhof wird weiterhin als Bahnhof genutzt, hier fahren immer wieder Züge durch und Menschen steigen ein und aus.
Im ersten und zweiten Stock des Bahnhofs befindet sich die Pilgerherberge. In etwa 10 Zimmern sind Doppelstockbetten für etwa 50 Personen untergebracht. Es gibt Duschen, Toiletten und Waschräume auf jedem Stock, und sogar ein kleiner Aufenthaltsraum mit vier Zweiersitzreihen aus einem Zug. Mahlzeiten werden nicht angeboten; die gibt es nicht weit von hier in zwei Kneipen.
An Wochentagen und am Samstag musst man ins Touristenbüro und bekommt dort ein Bett zugeteilt. Am Sonntag ist jemand von der Stadt in der Herberge und verteilt die Betten. Eine Voranmeldung gibt es nicht. Wer zuerst kommt, erhält zuerst sein Bett. Kurios finde ich, dass es eine Möglichkeit zum Wäschewaschen gibt; ein Platz zum Trocknen ist aber nicht vorgesehen. Es gibt einen Wäschetrockner, aber wer will denn seine Wandersocken da rein stecken?
Die Atmosphäre ist nett und locker. Jeder bezahlt, was er möchte, 5 Euro sind angemessen Eine Trennung von Männlein und Weiblein gibt es weder in den Schlafräumen noch in den sanitären Einrichtungen. In den meisten anderen Pilgerherbergen gibt es das auch nicht.
Das stört, soweit ich das beurteilen kann, aber niemand.
