07. September 2018 – Tag 9

Ruhetag in Bilbao 

Wetter: Wolkig und gelegentlich Regen, feuchtwarm 

Der Küstenweg, auf dem ich unterwegs bin, führt von Irun an der französisch/spanischen Grenze an der spanischen Nordküste entlang nach Westen. Erst wenige Etappen vor Santiago de Compostela verlässt er den Atlantik. 

Der knapp 900 km lange Pilgerweg ist historisch gesehen älter als der bekanntere Camino Francès (der verläuft ein Stück weiter im Inland), da im Mittelalter der muslimische Einflussbereich weit in den Norden Spaniens reichte.

Die ersten 150 km des Küstenwegs zwischen Irun und Bilbao (etwa 6 Tagesetappen) sind wandertechnisch die schwierigsten, mir vielen, zum Teil steilen Aufs & Abs. Diese Kletterei habe ich nun hinter mir; die Etappen werden von nun an flacher und damit weniger anstrengend. Prima 🙂  

Meinen heutigen ‚Ruhetag‘ habe ich zu einem guten Teil im Guggenheim-Museum für Moderne Kunst verbracht. Es wurde 1997 nach vierjähriger Bauzeit eröffnet. Das Museum hat eine Ausstellungsfläche von 11.000 m² und zeigt sowohl Dauerausstellungen als auch externe Wanderausstellungen. 20 Millionen Besucher haben der einst heruntergekommenen Stadt Bilbao neuen Reichtum beschert. Architekt und Designer ist der kanadisch-US-amerikanische Frank O. Gehry. 

Das Guggenheim-Museums für Moderne Kunst in Bilbao

„Das formenreiche Riesengebilde ist mit Titanplatten versiegelt, und erinnert je nach Standpunkt mal an eine halbe Artischocke, mal an ein Schiff und mal an einen Fisch. Hier und da guckt eine Glasfassade hervor, das silberne Titan mischt sich mit dem hellen spanischen Kalksandstein. Das Gebäude hat keinen Anfang und kein Ende, kein rechts oder links, aber ein Mittendrin: Der höchste Raum ist mit 50 Metern die zentrale Atriumhalle, der größte Raum jedoch ist eine Galerie von etwa 130 Metern Länge und 30 Metern Breite – Platz für gigantische Skulpturen. Alles ist lichtdurchflutet, wirkt leicht, verspielt, ein Labyrinth auf drei Ebenen mit Türmchen, Galerien, Ecken, Nischen, Winkeln, Fenstern, Oberlichtern. Obwohl das Gebäude im Innern nicht weniger aufregend ist als von aussen, stiehlt es der Kunst, die es beherbergt, keinen Augenblick die Show.“ 

[Der Infotext ist von https://www.dw.com/

Sowohl die Architektur – aussen wie innen – wie auch viele der Exponate haben mir ausgesprochen gut gefallen. Besonders spannend fand ich eine Sonderausstellung mit Werken von Joana Vasconcelos, eine portugiesische Künstlerin der Gegenwart (geb. 1971).