12. September 2018 – Tag 14

Von Güemes nach Santander 

Wetter: Sonne pur den ganzen Tag 

Nach einer guten Nacht (über meinem Bett war ein Fenster und das war die ganze Nacht offen!) und einem gemeinsamen Frühstück aller Pilgern in der ‚Albergue del Abuelo Peuto‘ (DIE Kult-Herberge des Küstenwegs in Güemes), habe ich kurz vor Sonnenaufgang meine Tagesetappe gestartet. 

Einige Kilometer bin ich auf dem Seitenstreifen einer zum Glück nicht stark befahrenen Strasse gelaufen, bevor der Jakobsweg zur Küste abbog. Lange Zeit folgte er der Steilküstenkante, mit spektakulären Ausblicken auf das tiefblaue Meer. Hohe Wellen rollten Richtung Strand und das Morgensonnenlicht spiegelte sich in der Gischt. Ich habe versucht, das in meinem heutigen Bild einzufangen. 

Die wilde, schöne, spanische Atlantikküste bei Ribamontan al Mar

Von einer Klippe konnte ich schliesslich in der Ferne die Stadt Santander sehen, meinem heutigen Etappenziel. Der Weg führte mich bald auf den Strand, auf dem ich etliche Kilometer zum Örtchen Somo gelaufen bin. Eine Wasserrinne zwang mich bald, meine Wanderschuhe auszuziehen; barfuss bin ich dann an der Wasserkante weitergelaufen. 

Da ich seit meinem Start heute Morgen an keiner Café-Bar vorbeigekommen bin, war ich in Somo erst einmal Kaffee trinken und einen Happen essen. Mit einer kleinen Fähre habe ich dann die Bucht vor Santander überquert. In der Pilgerherberge der Stadt habe ich dann Pilgerbrüder und -schwestern wiedergetroffen, denen ich in den letzten Tagen immer wieder begegnet bin. Dabei gibt es dann immer viele fröhliche Hallos. 

Höhepunkt des heutigen Tages war zweifelsohne die wilde Schönheit der Atlantikküste. Einen Bezug zum historischen Jakobsweg habe ich auf diesem Klippenweg nicht entdecken können. Auch während meiner Besichtigung der Kathedrale von Santander konnte ich keinen Bezug zum Jakobsweg finden. Ich habe dann vor der Kathedrale mit einer französischen Pilgerin darüber gesprochen. Ihr war der Aspekt, sich auf dem Jakobsweg mit sich selbst zu beschäftigen/mit sich selbst klarkommen zu müssen, sehr wichtig. Sie konnte das auch heute auf dem Klippenweg, meinte sie.